Zehn Jahre und kein bisschen leise

BJBO - das Orchester mit dem ellenlangen Namen feiert Geburtstag und reist für einen Wettbewerb an den Gardasee.

 

Zwei Samstage hintereinander war der Probenraum unter dem Dach des Langerringer Sport- und Musikerheims so gedrängt voll, dass man kaum die Türe öffnen konnte. Auf die Frage: "Was ist denn da los?" gab es nur die kurze Antwort: "Da probt das BJBO." Worauf sich gleich die nächste Frage anschloss: "Was ist das BJBO?" Das konnte Herbert Klotz erklären, denn der ist der Vorsitzende des Bezirks 13 im Allgäu-Schwäbischen Musikbund. BJBO steht für Bezirksjugendblasorchester, das sich aus jungen Musikern aller Musikvereine und Blaskapellen aus dem Bezirk 13 Schwabmünchen zusammensetzt. Der umfasst zurzeit 44 Musikvereine mit insgesamt 1812 aktiven Musikern, von denen 1165 unter 27 Jahre alt sind. Die jungen Damen haben dabei mit 660 die Mehrheit gegenüber den männlichen Musikern mit 505.

 

Zweimal jährlich treffen sich etwa 80 musikbegeisterte Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 13 und 27 Jahren zu gemeinsamen Proben für die Galakonzerte des BJBO 13 im Frühjahr und Herbst, die in der Schwabmünchner Stadthalle stattfinden.

Dieses Jahr besteht das gemeinsame Jugendorchester seit zehn Jahren, und dafür gibt es ein besonderes Schmankerl mit einer Reise an den Gardasee. Doch bevor es so weit ist, steht die harte Probenarbeit bevor. Den Auftakt dazu bildeten die beiden Samstage in Langerringen. Am Wochenende vor dem Frühjahrskonzert versammelt Dirigent Jörg Seggelke noch einmal das Orchester im Bildungszentrum Kloster Roggenburg. Dabei wird jeden Tag bis zu acht Stunden geprobt, um dem Publikum ein Konzert der hochklassigen, sinfonischen Blasmusik bieten zu können.

 

Das Galakonzert findet am Sonntag, 17. März, um 17 Uhr in der Stadthalle Schwabmünchen statt. Das Oberstufenorchester des Ringeisen-Gymnasiums Ursberg wird das Konzert als Gast bereichern. Der Eintritt ist frei. Knapp einen Monat später geht es dann auf die Reise nach Riva am Gardasee. Dort nimmt das BJBO 13 mit etwa 65 Musikern am internationalen Blasorchesterwettbewerb "Flicorno d'Oro" teil. Am Abend vor der Abreise wird am 10. April nochmals gemeinsam im Langerringer Musikerheim geprobt. Nach der Ankunft in Riva stehen am 11. und 12. April wieder zwei Probentage an. Der Wettbewerb startet am Samstag, 13. April, gegen acht Uhr und endet am Sonntag, 14. April. Für die enormen Kosten von etwa 20.000 Euro für die Reise und alle notwendigen Versicherungen für die Personen sowie die Instrumente reichen die Mitgliedsbeiträge der Musiker natürlich nicht aus. "Da sind wir auf die Unterstützung von Bezirk und Landkreis, sowie auf unsere Sponsoren angewiesen, für die wir sehr dankbar sind", sagt Herbert Klotz.

 

Der Vorsitzende ist mit seinem Vorstand im ASM-Bezirk 13 davon überzeugt, dass die Kinder und Jugendlichen nicht nur in ihren musikalischen Talenten und Begabungen, sondern auch in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert werden. Der Teamgeist und das Gemeinschaftsgefühl von Gleichgesinnten macht dieses Orchester für die Jugend so anziehend. Großen Anteil daran hat der Dirigent Jörg Seggelke, der eine große musikalische Erfahrung und ein besonderes Gefühl für die Vermittlung der Freude an der Musik für die Jugend mitbringt. Er schafft es, dass die Teilnehmer hoch motiviert und professionell ausgebildet in ihre Heimatorchester zurückkehren, um dort zu Stützen und Vordenker zu werden. Oft übernehmen hochbegabte junge Musiker nach oder während der BJBO-Ausbildung dann Verantwortung als Jugendausbilder, Registerführer oder sogar als Dirigent. Der 19-jährige Jonas Hörsgen aus Langerringen sagt: "Ich bin beim BJBO, weil die Mischung aus etwas Neuem lernen und dabei Spaß mit vielen netten Menschen zu haben, etwas Schönes ist." Für den 20-jährigen Bobinger Robert Altheimer ist das BJBO wie eine große Familie, und Melanie Springer aus Obermeitingen, 16 Jahre, ergänzt: "Es ist eine musikalische Herausforderung, das BJBO hat mich technisch weitergebracht. Es ist zwar anstrengend, aber bringt auch sehr viel Freude."

 

Quelle: Augsburger Allgemeine

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